Impuls 4 April 2025
João Luiz Pozzobon und das Geheimnis des Kreuzes
„Jeder, der Jesus Christus nachfolgen und sich seinem Dienst verschreiben will, muss bereit sein, die gleichen Wege zu gehen wie der Erlöser selbst.“ (E. Uriburu, Der arme Diakon J. L. Pozzobon, 2. Auflage 2023, S. 44)
Der Weg mit der Pilgernden Gottesmutter war von Anfang an kein Spaziergang, sondern ein anstrengender Weg, ein Weg, der Kraft, Mut, Ausdauer und vor allem Liebe, Opfer und Hingabe verlangte. J. Pozzobon war bereit dazu.
Kein bequemes Leben
Er wollte kein bequemes Leben, sondern sich selber verschenken an Gott, die Gottesmutter und die Menschen. Tag für Tag war er mit seiner Mãe Peregrina unterwegs. Er ließ sich nicht abhalten von Hitze, Regen, Kälte, Wind. Manchmal setzte er sich erschöpft an den Straßenrand und aß das letzte Stückchen trockenes Brot. Er ertrug körperliche Schmerzen, Verkennung, Einsamkeit.
„Ich wanderte für Maria und war im Leiden glücklich. Oftmals trank ich nicht einmal Wasser. So ging ich meine Wege weiter und opferte dies für die Kampagne auf.“
In einer Dankeslitanei erzählt er seiner Peregrina von seinen Erlebnissen und hält darin unter anderem fest (ebd. S. 197ff):
„Als ich lange Strecken ging, als ich Berge bestieg,
als ich Flüsse überquerte,
mich der Gefahr aussetzte und nichts zu essen hatte,
als ich zu einem Gespräch mit dem Bischof zitiert wurde,
als man mich für verrückt erklärte,
als ich im heftigen Regen weiterging,
als ich bei starker Kälte unterwegs war,
als ich mich an den Wegrand setzte: Mutter, ich habe keine Kraft mehr…
In der Kraft der Gnade weitergehen
Mit diesen Erinnerungen möchte ich Zeugnis geben, dass du mich begleitet hast in der Kraft der Gnade.
Auch damals, als die Priester zu den Gläubigen sagten: sie sollten lieber ins Bett gehen, als dass sie mit diesem Mann und der Heiligen (Peregrina) beteten,
auch als wir eine Fahrt von 600 km gemacht hatten und ein Priester uns sagte, die marianische Bewegung sei ausdrücklich verboten,
auch als ein anderer Priester meinte, wann ich aufhören würde zu stören, und schließlich verlangte ich solle ein Wunder wirken.
Auch als ich auf dem Feld von drei Hunden angegriffen wurde.
Auch als ich wegen einer ungerechten Verleumdung vor Gericht geladen wurde und schrecklich litt aus Angst, der Kampagne zu schaden, hat mich die Mutter und Königin verteidigt.
Als man diesen Besuch in der eigenen Pfarrei nicht wollte …“
All das hat J. Pozzobon auf sich genommen, angenommen und geschenkt ins Gnadenkapital der Mãe Peregrina. So ist er dem demütigen und kreuztragenden Heiland immer ähnlicher geworden. Im Tragen und Ertragen durfte er immer mehr hineinwachsen in seine Sendung, seine Lebensaufgabe. Er sagte einmal: „Die Entsagungen und die Liebe zum Kreuz verwandeln unser Leben.“ (ebd., S. 188)
Höchste Fruchtbarkeit
J. Pozzobon hat konkret erfahren, dass seine Mission Opfer, Verzicht, völlige Hingabe und ein Zeugnis des Lebens erfordert.Er hörte den Ruf von Jesus und Maria und scheute keine Mühen die ihm anvertraute Mission ausführen.
Es gibt ein Sprichwort, das sagt, Wofür es sich nicht zu sterben lohnt, dafür lohnt es sich auch nicht zu leben. J. Pozzobon lebte und starb für die Kampagne. Er starb – jeden Tag die „kleinen Tode“, d.h. er schenkte sein Herzblut, seine Zeit, seine Kraft, seinen Schweiß, sein Unvermögen, seine Liebe. Er war überzeugt:
„Kreuz und Opfer aus dem gelebten Liebesbündnis getragen,
bringen höchste Fruchtbarkeit.“
(ebd., S. 79)
Der glücklichste Mensch aus Liebe
J. Pozzobon hatte einmal ein eigenartiges Erlebnis:
Bei schlechtem Wetter und einer weiten Wegstrecke, die zurückzulegen war, kam es soweit, dass er einfach nicht mehr weiterkonnte. Er war am Ende seiner Kraft. So setzte er sich in den Straßengraben, völlig durchnässt. Da hatte er plötzlich ein inneres Bild vor sich: „Die Gottesmutter nahm mein Herz und drückte es fest zusammen, bis es nicht mehr ging. Und als sie ihre Hände wieder auftat, wurde in dem roten Herzen ein schwarzes Kreuz sichtbar.“ (ebd., S. 79) Er deutete es so: Das Kreuz gehört in unser Leben. Es sind die größten Kostbarkeiten. Die mutet Gott nicht jedem zu. Wenn wir sie aber aus Liebe tragen, dann wird unser Leben zum Segen für viele.
J. Pozzobon bekennt:
„Als ich den Wert des Kreuzes und des Leidens verstand,
wurde ich der glücklichste Mensch auf der Welt.“
Was nehmen wir mit in den April?
- Was ist das WOFÜR in meinem Leben, für das es sich zu leben und zu sterben lohnt?
- Was bin ich bereit zu schenken? – Mein Beitrag heute …