Liebe Freunde und Wegbegleiter der Pilgernden Gottesmutter!
Wir feiern Weihnachten in einem besonderen Jahr. In der Heiligen Nacht wird Papst Franziskus die Heilige Pforte des Petersdomes feierlich öffnen. Durch diese Pforte treten wir gleichsam ein in ein Heiliges Jahr. Es soll zu einer Zeit werden, in der wir uns neu öffnen für „die Güte und Menschen-freundlichkeit Gottes, unseres Retters“ (Tit 3,4). Er, der in unserem Leben gegenwärtig ist, möchte sich neu erfahrbar machen: für uns und durch uns für viele Menschen, die noch auf der Suche sind, ihn nicht kennen oder ablehnen.
Nicht zufällig beginnt das Heilige Jahr an dem Tag, an dem wir die Menschwerdung der göttlichen Liebe in Jesus Christus feiern.
„Der ewige unendliche Gott hat Kindesgestalt angenommen. Es ist das Geschenk Gottes an die Menschheit, das wir zu Weihnachten neu empfangen.“ (Josef Kentenich)
Gott selber tritt durch die offene Pforte des Himmels ein in unser Leben. Er kommt als kleines hilflosen Kind. Er kommt in einem armen Stall vor den Toren Betlehems zur Welt, da in der Stadt keine Herberge für ihn ist. Er kommt in unsere Lebenswirklichkeit, um alles mit uns zu teilen und uns so die erbarmende Liebe des Vaters erfahrbar zu machen. Er kommt, um in uns die Hoffnung neu aufleben zu lassen.
Wir kommen als „Pilger der Hoffnung“ zur Krippe des göttlichen Kindes
Weihnachten ist die Zeit des Wünschens und der Erwartung. Was erwarten wir an diesem Weihnachtsfest? Was sind unsere Wünsche?
„Im Herzen eines jeden Menschen lebt die Hoffnung als Wunsch und Erwartung des Guten, auch wenn er nicht weiß, was das Morgen bringen wird.“ (Papst Franziskus, Schreiben zum Heiligen Jahr)
Noch liegt das „Morgen“ des neuen Jahres im Dunkeln. Wir wissen nicht, was es bringen wird.
Wir leben von der Hoffnung als Wunsch und Erwartung des Guten. Was ist das „Gute“, das wir erwarten? Nehmen wir uns einmal Zeit, persönlich oder als Familie, ganz konkret das Gute zu benennen, das wir erwarten:
- Eine gute Arbeit oder einen erfolgreichen Schulabschluss
- Gesundheit für uns oder für einen lieben Menschen
- Die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches
- Frieden in der Welt, besonders in der Ukraine, in Israel, in …
- Frieden und Versöhnung in der Familie
- Die gute Geburt eines erwarteten Kindes
- Hilfe in finanziellen Schwierigkeiten
- Neue Glaubensfreude und Vertrauen bei mir und den Meinen
- Gute Freunde und geglückte Beziehungen
- Eine gute Sterbestunde
- …
Als Pilger der Hoffnung kommen wir zur Krippe mit unseren Wünschen und Erwartungen für das neue Jahr. Wir dürfen alles mit großem Vertrauen dem Christkind ans Herz legen. Er selber will unsere „Hoffnung und unsere Freude, unsere Stärke und unser Licht“ (vgl. Kirchenlied) sein.
Maria, heilige Pforte und Trägerin der Hoffnung
An der Krippe finden wir neben Christus – und dem heiligen Josef – seine und unsere Mutter Maria. Sie selber ist die heilige Pforte, durch die er in unsere Welt gekommen ist. Sie bleibt es für alle Zeit. Überall, wo wir Maria begegnen, bringt sie uns Christus, ihr göttliches Kind. Im Pilgerheiligtum dürfen wir diese Wirklichkeit immer neu erfahren. Wohin sie kommt, da bringt sie Hoffnung, Freude, Stärke und Licht in die Häuser und in die Menschenherzen.
In dieser Weihnacht im Heiligen Jahr, bitten wir sie:
Frau der Heiligen Nacht, Maria, Frau der Stille und der Hoffnung,
in dieser Weihnacht gibst du uns erneut dein Kind.
Wenn die Engel singen:
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen seiner Gnade”,
wird ein neues Licht entzündet in unserem Inneren,
wird ein tragfähiger Friede herrschen in unserem Herzen,
wird eine ansteckende Freude in unser Gesicht geschrieben.
Und dann gehen wir nach Hause, vielleicht ganz still:
die Finsternis der Nacht machen wir ein wenig heller,
die Nervosität der Menschen ein wenig ruhiger
und ihre Traurigkeit ein wenig froher.
Frau der Heiligen Nacht,
Mutter des Lichtes,
Königin des Friedens,
Ursache unserer Freude:
dass doch in meinem Herzen noch einmal Jesus geboren werde.
Aber für alle: für mein Haus, für meine Stadt, für mein Land, für die ganze Welt.
Und vor allem, dass noch einmal Jesus geboren werde zur Ehre des Vaters. Amen.
(aus Argentinien)
Wir gehen als Missionare der Hoffnung in das neue Jahr
Dass in meinem Herzen noch einmal Jesus geboren werde. Ja, er soll neu geboren werden in mir.
Aber für alle: für mein Haus, für meine Familie, für meine Nachbarn, für … Wie Maria und mit ihr darf ich ihn hinaustragen in meine Welt: als Missionar und Missionarin der Hoffnung.
„Möge das Licht der christlichen Hoffnung jeden Menschen erreichen als eine Botschaft der Liebe Gottes, die sich an alle richtet!“ (Papst Franziskus)
Mit dem Pilgerheiligtum tragen wir das Licht der christlichen Hoffnung, ja IHN selber, unser Licht und unsere Hoffnung, in die Häuser, in die Herzen der Menschen. Mit der Pilgernden Gottesmutter werden wir zur lebendigen Botschaft der Liebe Gottes.
Ein Wort von João Luis Pozzobon auf unserem Pilgerweg im Heiligen Jahr
Wir feiern in diesem Jahr 75 Jahre Kampagne der Pilgernden Gottesmutter durch J. L. Pozzobon. Was er am 10. September 1980, nach 30 Jahren, bei einer kleinen Ansprache im Heiligtum in Santa Maria, Brasilien, seinem Heimatort sagte, könnte er auch heute gesprochen haben. Nehmen wir es als persönlichen Anruf in dieses Jubiläumsjahr mit hinein:
„Für mich, liebe Schwestern, sehe ich etwas sehr Großes vor mir, sehr Großes. Wenn ich an 30 Jahre denke, scheint das viel zu sein, aber das ist es nicht, es ist nicht viel, wir haben viel vor uns, viel, viel. Es scheint, als würden wir gerade erst anfangen. Und wir werden von jetzt an wirklich arbeiten. Denn sie [die Gottesmutter] hat ein großartiges Feld vorbereitet, und jetzt braucht sie jemanden, der dieses Feld, in dem sie bekannt und beliebt ist, unterstützt und wachsen lässt.“
Im Blick auf „jemand“, den die Gottesmutter für ihr Wirken braucht, sagt er an anderer Stelle:
„Wir alle haben eine Sendung, niemand ist ausgeschlossen, weder die Alten, noch die Kranken, noch die Kinder.“
Liebe Missionare und Missionarinnen der Pilgernden Gottesmutter,
von ganzem Herzen wünschen und erbitten wir Ihnen und Ihren Familien und allen Menschen, mit denen Sie verbunden sind, ein von Hoffnung erfülltes, gnadenreiches Weihnachtsfest. Lassen Sie das Licht der Hoffnung und der Freude in ihren Häusern und Familien aufstrahlen!
Gern beten wir hier in unserem Schönstatt-Betlehem, in unserem Heiligtum für Sie und in Ihren Anliegen und erbitten Ihnen Gottes reichen Segen für das kommende Heilige Jahr.
Im Namen des Teams Projekt Pilgerheiligtum in Schönstatt grüßt Sie ganz herzlich
Ihre Schwester M. Alena Engelhardt