Zeugnisstunde zum Jubiläumsfest
– 25 Jahre Pilgernde Mutter im Erzbistum Bamberg

Web-05-70-120924 Danke an Agnes Martin und ihrem Mann Foto Vroni Freitag

Eine Zeugnisrunde zum Projekt Pilgerheiligtum wurde beim Jubiläumsfest der Pilgernden Gottesmutter auf dem Marienberg in Scheßlitz, Erzdiözese Bamberg, zu einem wertvollen Erfahrungsaustausch.

Frau Siebenkäs, Diözesankoordinatorin, lässt uns an einigen Zeugnissen teilhaben:

„Ich kam mir vor, wie ein „Hörzu“-Verkäufer!“ und: 
„Die Muttergottes bleibt!“

Jochen hat in Birkach 1999 die ersten Pilgerkreise aufgebaut. Er war von der Idee des Projektes Pilgerheiligtum begeistert und wollte in seinem kleinen Dorf sofort einen Pilgerkreis gründen. Er ahnte zunächst nicht, welche Enttäuschungen er erleben musste. Frischen Mutes ging er mit der blauen Jeanstasche und dem Schönstattbild von Haus zu Haus – vor allem bei jenen, die aktive Pfarreimitglieder waren. Zu seiner großen Enttäuschung wollte aber niemand die Pilgernde Gottesmutter aufnehmen. „Ich kam mir vor wie ein ‚Hörzu-Verkäufer‘! Es war entsetzlich!“

Tieftraurig und ratlos ging er zur Kapelle, die auf einer kleinen Anhöhe steht, und klagte laut der Muttergottes sein Leid. Eine halbe Stunde unterhielt er sich mit ihr, um dann wieder heimzugehen. Er traute seinen Ohren nicht, als seine Frau ihm sagte, dass in der Zwischenzeit fünf Leute angerufen hätten, die nun doch das Pilgernde Gnadenbild aufnehmen wollten. Für Jochen ein direktes Eingreifen der Muttergottes. Sie hatte ihm sehr gut zugehört. Schnell waren die fünf Familien zu einem Pilgerkreis eingeteilt, den es bis heute noch gibt.

In der Nachbarortschaft Medlitz wurden die Gläubigen neugierig und wollten auch einen Pilgerkreis gründen. Als nach längerer Zeit zwei Personen nicht mehr dabei waren, sollte der Pilgerkreis aufgelöst werden. Eine Pilgerkreisteilnehmerin kam zu Jochen und sagte voller Überzeugung: „Jochen, dieses Bild bekommst du nicht! Diese Muttergottes bleibt da!“ Daraufhin meinte er, dass sie dann zwei neue Familien für den Pilgerkreis suchen muss. Innerhalb einer Stunde war der Kreis wieder komplett und auch ihn gibt es noch bis heute.

Jochen bezeugt: „Das ist mein Leben, ohne die Muttergottes gäbe es mich nicht mehr oder ich wäre ganz woanders. Denn, wenn die Muttergottes kommt, geht die Türe auf!“

Liebe, Glück und Frieden

Dieter, zu dem die Pilgernde Gottesmutter seit 1 ½ Jahren kommt, erzählt: „Also, die Erfahrungen, die ich mache, sind: dass ich eine absolute Zufriedenheit verspüre, wenn die Muttergottes in meiner Wohnung ist. Ich verspüre Liebe, Entspanntheit, Glück und Frieden!“

Persönlicher Kontakt – generationenübergreifend

Der Urenkel bekommt zur Taufe von seiner Uri ein Schönstattbild geschenkt. Jahre später kommt er die Uri besuchen als gerade die Pilgernde Gottesmutter da ist. Sie unterhalten sich über das Bild. Heute schaut der Urenkel immer wieder vorbei und zählt, ob eine oder zwei Muttergottes bei der Uri sind.

Für erwachsene Kinder beten

Aus Weichenwasserlos erzählt jemand: „Sr. M. Marlinde brachte 2007 das Pilgerbild in den Ort und es entstand bei uns ein Pilgerkreis. Der Besuch der Mutter Maria gibt mir sehr viel. Die Kinder sind außer Haus. So bete ich, dass ihnen nichts passiert. Wir mussten einige Schicksalsschläge verkraften – dabei hat uns die Pilgernde Mutter sehr viel Kraft und Zuversicht geschenkt. Wir sind sehr dankbar und freuen uns jedes Mal wieder, wenn sie kommt, es herrscht einfach eine andere Atmosphäre bei uns.“

Besuchsdienstheiligtum führt totkranke Schwester zum Gebet

Heidi berichtet von ihren Erfahrungen mit dem Besuchsdienst-Pilgerheiligtum: „Damit habe ich schon sehr viel erlebt. Immer wieder besuche ich damit Kranke oder gar Sterbende. Als meine Schwester im Sterben lag, war dieses Besuchsdienstheiligtum lange bei ihr mit der Bitte: ‚Maria, pass auf meine Schwester auf und hilf ihr, dass sie zu Gott findet!‘ Eines Tages erfuhr ich, dass Angelika sogar einen Rosenkranz für mich gebetet hat.“ Heidi ist überzeugt: “Maria bewirkt mit ihrem Sohn Wunder!“

MTA- Bild schafft Vertrauen

Eine Pilgerkreisteilnehmerin erzählt, dass sie mit ihrem Kardiologen anfangs „nicht warm werden“ konnte. Dann entdeckte sie in seinem Sprechzimmer ein kleines MTA-Bild an der Schreibtischlampe mit dem Gebet: „Ich bau auf deine Macht und deine Güte“. Sie sprach den Arzt darauf an und er meinte: „Dieses Bild hat mir eine Patientin geschenkt. Ich bin katholisch und lasse dieses Bild gerne bei mir stehen!“  Der Bann war gebrochen.

Wie die Pilgernde Muttergottes ins Erzbistum Bamberg kam

Pfarrer Martin Emge, Diözesanpräses der Schönstattbewegung im Bistum, erzählt: „Ich erinnere mich noch sehr gut. 1996 bekam die Schönstattbewegung den Marienberg. Er war ohne Heiligtum. Alles war noch sehr militärisch von der ehemaligen Raketenabwehrstation. Der Wunsch nach einem Heiligtum war sehr groß. Jedoch war kein Geld dafür da, ein Heiligtum zu bauen und es gab einige Argumente, die dagegen sprachen: Auf dem Marienberg ist es so kalt. Es fährt kein Bus hoch usw.

Können wir – damals waren es eine kleine Kerngruppe mit 150 – 200 Schönstättern – es wirklich wagen, hier ein Heiligtum zu bauen? Die Jugend war es, die zielstrebend vorwärtsstürmte.

Wenn wir eine Schönstattkapelle bauen wollen, dann brauchen wir zuerst Beter.

Deshalb konnte 1999 das Projekt Pilgerheiligtum so gut Fuß fassen. Das Pilgerbild hat die Form eines Heiligtums, das erinnerte immer wieder an den brennenden Wunsch, ein eigenes Heiligtum zu bauen. Die Pilgerkreisteilnehmer standen dahinter und schickten einen unablässigen Gebetsstrom zur Muttergottes.

Nächstes Jahr können wir 25 Jahre Einweihung des Heiligtums der Verbundenheit feiern. In diesem Falle steht auch die Verbundenheit mit den Pilgerkreisen.“

Wie können Pilgerkreise gebildet werden?

Pfarrer Emge hegte schon lange den Wunsch, im Forchheimer Raum Pilgerkreise zu gründen. Mit der Wallfahrt zum 25-jährigen Jubiläum nach Schönstatt ging der Wunsch in Erfüllung. Der Pfarrer erzählt, wie er überlegte, wo die Pilgernde Muttergottes willkommen geheißen werden könnte. Wo ist Not? Diese Frage war der Schlüssel zur erfolgreichen Suche. Als Pfarrer kannte er seine „Schäflein“ und überlegte, wem etwas fehlt. Bei diesen Leuten fragte er nach – bei Witwen, Alleinstehenden, Depressiven, Leuten, die unter Krankheiten litten oder mit sozialen Problemen zu kämpfen haben. Inzwischen gibt es in seinem Pfarreienverbund 7 Pilgerkreise. Die Wallfahrt nach Schönstatt und der Einsatz des Pfarrers zeigte Wirkung.

 Agnes Martin – eine große Mitgründerin der ersten Stunde wurde geehrt

Agnes Martin baute vor allem in Hallstadt viele Pilgerkreise auf und war als Koordinatorin 20 Jahre für das Projekt Pilgerheiligtum im Erzbistum Bamberg verantwortlich. Beim Jubiläumsfest wurde ihr und ihrem Mann durch Pfarrer Emge herzlich gedankt. Ein Präsentkorb und ein Gutschein waren sichtbare Zeichen.

Agnes Martin gestand, ihr Lebenswunsch sei es gewesen, für die Muttergottes etwas zu tun. Und diesen Wunsch konnte sie als Koordinatorin der Pilgerkreise sehr gut umsetzen.

Als Schönstattfamilie verdanken wir ihr sehr viel – eine 100 fältige Frucht – denn es gibt inzwischen annähernd 100 Pilgerkreise. Ein enormer Segensstrom, der von dieser Initiative ausgeht.

Das Pilgerkreisheiligtum zieht weiterhin seine Kreise –
wir dürfen spüren: SIE WIRKT! SIE WIRKT WUNDER!

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