„Unser Leben wird zum Segen!“

Verklärung Christi Pilgerkreisteilnehmer Foto Selina Kropp

Am 1. Januar 2023, dem Hochfest der Gottesmutter Maria, fand die feierliche Aussendung von vier Pilgerheiligtümern in den Forchheimer Pfarreien St. Martin und Verklärung Christi statt. Frau Siebenkäs, die Koordinatorin im Erzbistum Bamberg, berichtet:

Die Pilgernde Muttergottes geht neue Wege in Forchheim – wie es dazu kam.

„Am 1. Oktober 2022 feierte das Projekt Pilgerheiligtum in Schönstatt das 25jährige Jubiläum in Deutschland. Domkapitular Martin J. Emge organisierte für seine Pfarreien eine Wallfahrt zu diesem Fest mit dem Motto

„Das persönliche Erlebnis – ein Gnadenort und ein besonderes Jubiläum“.

Diese Wallfahrt mit der großen Jubiläumsfeier hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Mitfeiernden. Das Projekt Pilgerheiligtum stand im Mittelpunkt dieser Fahrt und machte neugierig. Es war für einige kaum vorstellbar, dass die Muttergottes auch heute noch auf Herbergssuche unterwegs sei. Jeden Monat kommt Maria über das Gnadenbild zu Besuch. Welch ein schöner Gedanke. Immer wieder wurde in den folgenden Wochen darüber gesprochen, Fragen geklärt und Interesse gezeigt. Zum 1. Januar waren 40 Teilnehmer mit bewegtem Herzen bereit, ihre Türen für das Gnadenbild zu öffnen. In beiden Pfarreien konnten so je zwei Pilgerkreise gegründet werden.

Die Aussendung am Hochfest der Gottesmutter Maria

Nachdem alles Organisatorische geklärt war, wer zu welchem Pilgerkreis gehört, inklusive Terminplan – wann und wie lange die Muttergottes in der jeweiligen Familie bleibt – lud Pfarrer Martin J. Emge alle Beteiligten zu den Aussendungsfeiern ein. Es waren feierliche Gottesdienste, in denen Pfarrer Emge in seiner Predigt das Projekt Pilgerheiligtum erklärte: „Seit 25 Jahren pilgern diese Gnadenbilder durch unser Land. Über 6000 sind es mittlerweile. In unserem Erzbistum gibt es ca. 90 solcher Pilgerkreise, zu denen jeweils bis zu 10 Personen gehören. Die Gottesmutter wandert im Zeichen des Pilgerheiligtums von Haus zu Haus. Sie besucht die anderen, die mit im Pilgerkreis sind, so wie sie damals Elisabeth besucht hat.

Es ist ein sehr einfacher Vorgang. Jemand klingelt an meiner Tür, bringt das Bild der Gottesmutter, ich nehme es auf und gebe ihr einen schönen Platz in der Wohnung, wo mein Alltagsgeschehen stattfindet. Nach 2-3 Tagen gebe ich das Bild weiter an die nächste Person im Kreis.

Zwei Begegnungen finden statt: beim Empfangen des Bildes und beim Weitergeben. Nach einem Monat kommt das Bild der Gottesmutter zurück.

Begegnungen sind für viele Menschen nicht mehr selbstverständlich. Es gibt viele Leute in unseren Pfarreien, die sehr zurückgezogen und einsam leben. Sie freuen sich über jeden Besuch.

Deshalb ist die Pilgernde Mutter eine Initiative, die gerade heute sehr spannend ist. In einer Zeit, in der die Leute immer weniger zur Kirche hinfinden kommt Kirche in die Häuser. Hier werden Schwellen überschritten, auch für solche, die nicht mehr ganz so mobil sind. Zu unseren Kreisen gehören ganz unterschiedliche Leute. Es sind Familien dabei, Alleinstehende, Verwitwete, Gehbehinderte und vom Seniorenheim eine ganze Gruppe.“

Pfarrer Emge meinte begeistert: „Welch eine schöne Initiative! Gott kommt zu uns. Er kommt durch Maria zu uns. Unterbrechen wir unseren Alltag immer wieder im Laufe des kommenden Jahres und wir werden spüren: Gott teilt mit uns alles was uns bewegt. So wird unser Leben zum Segen. Die Erfahrungen von Pilgerkreisteilnehmern zeigen, dass von der Pilgernden Muttergottes sehr viel Segen ausgeht.“

Vor dem Segen wurden die Pilgerheiligtümer und die Mitglieder der Pilgerkreise gesegnet. Stellvertretend nahm jeweils die Begleitperson das Bild der Pilgernden Gottesmutter entgegen mit den Worten, die Jesus unter dem Kreuz zu Johannes gesagt hatte: „Siehe da, deine Mutter!“

Nach dem großen Neujahrssegen bedankte sich Pfarrer Martin Emge bei den Pilgerkreisteilnehmern für die Bereitschaft, der Muttergottes Herberge zu geben und sagte: „Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Kreisen! Viel Freude beim Empfangen des Bildes, beim Aufnehmen der Muttergottes und ihres Kindes. Ganz bestimmt dürfen Sie spüren, wie der Segen in Ihrem Alltag einkehrt. Seien wir dankbar, dass es diese Initiative gibt!“

Nach dem Gottesdienst äußerte sich eine Pilgerkreisteilnehmerin, die die Pilgernde Muttergottes in eine Dreigenerationenfamilie mit heimnehmen konnte: „Ich freue mich so sehr darauf, die Muttergottes bei mir begrüßen zu dürfen. Aber ich weiß nicht, ob ich überhaupt würdig bin, sie als Gast bei mir zu empfangen.“ Und eine Begleitperson meinte:

„Ich vertraue voll auf die Muttergottes!“

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