„Es war ein Pilgerweg, bei dem man seinen Lebensweg ‘gehen‘ und als Segensweg erleben konnte.“ – So fasst eine Teilnehmerin zusammen. „Zweimal verschoben, dann abgesagt, unsere große Vision von einem Pilgerweg, der möglichst breit bekannt sein sollte und den wir uns als Sternwallfahrt mit vielen Teilnehmern vorgestellt hatten.“ – So spielt das Leben, zumal in Corona-Zeiten.
Startpunkt Wilhelmshaven
Nicht aufgeben! Schließlich trafen sich sieben Personen am Sonntag, 5. September vor der Kirche „Christus König“ in Wilhelmshaven. Los ging es mit einem Bulli bis zur Bauernschaft Endel, wo der Pilgerweg beginnen sollte. Es gab auch „Mit-Pilger“, die sich im Geiste auf den Weg machten und mit denselben Texten von Zuhause aus den Pilgerweg begleiteten. Alle waren gut vorbereitet und hatten ihren „Pilger-Rucksack“ mit „Krugpost“ gefüllt, die mit zum Heiligtum der Gottesmutter getragen werden sollte.
Maria, mit dir unterwegs
Das Pilgerheiligtumslied „Maria, mit dir unterwegs“, war wie ein roter Faden durch die Stationen des Pilgerweges. Die erste Station war überschrieben: „Lebensweg“. Bei einer wunderschönen Wiese ging es darum, den Gottesspuren nachzugehen, die es im persönlichen Leben gab. Die zweite Station lud ein, sich über ein paar „Lebensspuren“ auszutauschen. Die dritte Station hatte als Anziehungspunkt ein schönes Marienbild. Altbekannte Worte fielen neu in die Seele: „Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde nahm sie der Jünger zu sich.“ (Joh 19,26- 27)
Aufbrechen im Bündnis der Liebe
Die nächste Wegstation war gekennzeichnet mit einem Bild: gefüllte Hände voller Obst. Hier wurde eingeladen zu bedenken, wie reich beschenkt wir sind. Und deshalb die Einladung: Schenke ebenfalls reich! Der Krug kam ins Blickfeld. Die beschrifteten Krug-Zettel, die als „Gepäck“ im Pilger-Rucksack mitgetragen wurden, kamen in den Krug als Geschenk des Glaubens und des Vertrauens. Das Evangelium von der Hochzeit zu Kana berührte: Damals wurde aus Wasser kostbarer Wein. Was wir in den Krug schenken, wird im Liebesbündnis zum Segen.
Aufbrechen voll Hoffnung
Der Pilgerweg ging weiter bis zu den Stufen des Kreuzweges oberhalb des Schönstattheiligtums. Hier war als Impulswort zu lesen: “Aufbrechen voll Hoffnung.“ – Das Kreuz gehört zu jedem menschlichen Leben. Aber ebenso die Zusage, wie sie in der Geschichte von den „Spuren im Sand“ gegeben ist: „Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.“ – Der Kreuzweg unseres Lebens ist hineingenommen in den Kreuzweg des Herrn. Er trägt unsere Last mit. – In Stille führte der Weg die einzelnen Kreuzwegstationen entlang. Bei der 15. Station hieß es: „Auferstehung = meine Zukunft“. In dieser Zuversicht endete der Pilgerweg, der Symbol für den Lebensweg sein sollte, beim Heiligtum. Dort war das Stichwort zu lesen: „Segensweg“. Die Erneuerung des Liebesbündnisses mit Texten aus dem Pilgerwege-Büchlein „Pilgerwege, Lebenswege, Segenswege“ war abschließender Höhepunkt. – Bei froher Runde, mitgebrachtem Kaffee und Kuchen klang der Pilgerweg am Sonntagabend aus. Alle waren sich einig: Ein schöner, gelungener, froher und gesegneter Tag bei wunderbarem Spätsommerwetter.
(Sr. M. Stella Zelke)